Dr. Falk Richter, Dipl.-Psych.

Dr. Falk Richter,
Dresden




15.03.2013:

Rückenschmerzen: Prävention ist wichtig!

Tags: Betriebliche Gesundheitsförderung und Gesundheitsmanagement


Der 15. März ist Tag der Rückengesundheit. Dieser Tag wurde im Jahr 2002 durch das Forum Schmerz beim Deutschen Grünen Kreuz eingeführt.

Hintergrund: 80 Prozent aller Menschen klagen mindestens einmal im Leben über Rückenschmerzen. Diese sind nach Atemwegserkrankungen auch die zweithäufigste Ursache für Arztbesuche. Rückenschmerzen (ICD-10: M54) sind sogar die häufigste Einzeldiagnose als Ursache für krankheitsbedingte Fehltage. Wirbelsäulenbeschwerden sind auch der häufigste Anlass für Frühverrentungen.

Rückenschmerzen betreffen sowohl jüngere als auch älterer Menschen. Die Ursachen sind dabei unterschiedlich: Orthopäden finden bei älteren Betroffenen häufiger Strukturstörungen als Ursache. D.h. es finden sich teilweise fortgeschrittene Abnutzungserscheinungen im Bereich der Wirbelsäule. Bei jüngeren Menschen sind allerdings vorwiegend Funktionsstörungen der Auslöser. Einseitige Belastungen und Bewegungsarmut führend dabei zu einem Abbau der Muskeln und zu schmerzhaften Verspannungen bei plötzlicher Belastung.

Aber auch Stress infolge erhöhter Arbeitsintensität in Kombination mit geringem Entscheidungsspielraum und andere Ursachen für psychische Fehlbeanspruchung können sich in Rückenbeschwerden niederschlagen.

Einen ausführlichen Beitrag dazu, was jeder einzelne zur Prophylaxe von Rückenschmerzen tun kann, finden Sie hier:

Rückenbeschwerden und was man dagegen tun kann

Wichtig sowohl bei der Behandlung als auch bei der Prävention von Rückenbeschwerden ist eine optimale Beanspruchung durch häufigen Wechsel von Körperhaltungen und ein angepasstes Bewegungspensum. Auf keinen Fall sollte man bei Rückenbeschwerden eine Schonhaltung einnehmen, denn auf diese Weise setzt sich der Muskelabbau weiter fort!

Prävention von Rückenbeschwerden betrifft auch Maßnahmen der Arbeitsgestaltung durch den Arbeitgeber und das individuelle Verhalten der Beschäftigten am Arbeitsplatz.

Gesundheitsprävention ist vor allem dann erfolgreich, wenn sie auch Maßnahmen der Verhältnisprävention einschließt. Ungünstiges Verhalten wird dabei durch eine optimale Gestaltung der Situation weitgehend ausgeschlossen.

Wichtig ist daher auch die Prävention von Rückenbeschwerden durch Arbeitsgestaltung.

Wesentliche Elemente der Verhältnisprävention sind:

• Ergonomische Arbeitsgestaltung (z.B. individuell einstellbare Büromöbel, Hebe- und Tragehilfen)
• Vielfalt der Anforderungen im Hinblick auf Körperhaltungen und Bewegungen
• Inhaltliche und zeitliche Entscheidungsspielräume als Mittel gegen Stress
• Weitere Maßnahmen zur Prävention psychischer Fehlbeanspruchungen (z.B. gesundheitsorientierter Führungsstil, Maßnahmen gegen Mobbing)

Meistgenutztes Instrument der Prävention von Rückenbeschwerden dürfte allerdings die Rückenschule sein - eine typische Maßnahme der Verhaltensprävention. Dabei erhalten die Teilnehmer Tipps zur optimalen Körperhaltung beim Sitzen, Stehen und Gehen sowie zum Heben und Tragen von Lasten.

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