Dr. Falk Richter, Dipl.-Psych.

Dr. Falk Richter,
Dresden




21.04.2014:

Wer Geld verdienen will, hat nichts zu verschenken!

Tags: Werbung und Marketing


Vorhin habe ich in einem sozialen Netzwerk ein Posting gelesen, das mich ein Stück traurig gemacht hat:


"Gestern abend habe ich einen Großeinkauf bei Amazon gemacht: 40 Bücher gratis für den Kindle. Sorry, Buchläden und Autoren."


Traurig, weil ich bei diesem Statement an die Situation der Autoren denken musste. Und weil diese Aussage stellvertretend für das Handeln vieler Konsumenten steht. Allerdings tragen die Autoren auch selbst die Verantwortung für diese Situation.

Da gibt es zum einen die Autoren, die ihre eBooks regelmäßig zu einem reduzierten Preis anbieten - z.B. für 99 Cent statt 1.99 oder 2.99 oder 3.99 Euro. Zum anderen bieten manche Autoren ihre Bücher zeitweise für 0.00 Euro an.

Aber auch in anderen Bereichen findet man häufig Rabattaktionen, Sonderangebote und preisreduzierte Ware. Insbesondere Supermärkte werben regelmäßig mit Aktionsangeboten - wobei sich solche Rabatte für Hersteller und Händler allerdings unterschiedlich auswirken:

Sinn und Unsinn von Preisreduzierungen aus Anbietersicht

Es gibt durchaus Gründe, etwas preisreduziert anzubieten, beispielsweise um Lagerbestände zu räumen. Dies trifft allerdings nicht zu bei Produkten und Dienstleistungen, die keinem Preisverfall unterliegen und deren Lagerung nichts kostet.

Produkthersteller und Anbieter von Dienstleistungen meinen allerdings häufig, noch andere Gründe für derartige Sonderangebote zu haben.

Verkaufsförderung durch Rabatte und Sonderangebote?

Wer seine Produkte preisreduziert anbietet, hofft auf einen verkaufsfördernden Effekt. Dieser tritt tatsächlich ein - allerdings nur in dem Sinne, dass die Kunden das Produkt dann kaufen, wenn es günstig angeboten wird. Zu anderen Zeiten werden diese Anbieter deutlich weniger verkaufen.

Die Umsonst-Anbieter unter den Autoren hoffen, dass die Kunden dann wenigstens auch etwas von den übrigen kostenpflichtigen Angeboten eines Autors mitnehmen. - Die Hoffnung stirbt zuletzt.


Wer Geld verdienen will, hat nichts zu verschenken.


Wer regelmäßig etwas verschenkt, wird regelmäßig genau diejenigen als "Kunden" anlocken, die an Gratisangeboten interessiert sind - nicht jedoch diejenigen, die auch bereit sind, dafür zu bezahlen.

Wer meint, dass seine Arbeit etwas wert ist, und damit Geld verdienen möchte (oder sogar muss), sollte auf solche Aktionsangebote daher verzichten. Und zumindest keine Gratisangebote machen.

Und auch mit Werbegeschenken sollte man sparsam umgehen.

Sonderangebote funktionieren auch nur dann verkaufsfördernd, wenn Kunden darauf aufmerksam werden. D.h. es ist in jedem Falle auch Werbung notwendig. Anbieter sollten dabei besser auf die Qualität ihrer Produkte hinweisen, um Käufer dafür zu motivieren, einen angemessenen Preis dafür zu bezahlen. Rabatte sind kein Ersatz für effektive Werbung.

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Beachten Sie dazu bitte auch meine Angebote zum Thema Produktmarketing !

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