Dr. Falk Richter, Dipl.-Psych.

Dr. Falk Richter,
Dresden




07.03.2012:

Zeitmanagement - mehr als nur die Planung von Terminen und Aufgaben

Tags: Burnout Selbstmanagement und Zeitmanagement Stress und Stressmanagement


Viele Menschen denken bei dem Begriff Zeitmanagement vermutlich zunächst an Terminkalender und Listen von Aufgaben, die innerhalb einer bestimmten Frist abzuarbeiten sind. Zeitmanagement ist allerdings mehr als nur das optimale Unterbringen von Aufgaben in einem prall gefüllten Terminkalender!

Zeitmanagement soll Freiräume eröffnen und keinesfalls zu einer weiteren Einengung führen.

Dabei ist durchaus auch die Frage nach dem Sinn von Aufgaben und Zielen zu stellen: Nicht alle Aufgaben sind notwendigerweise zu erledigen und nicht alle Aufgaben muss man selber erledigen.

Die sogenannte Eisenhower-Methode bringt dies recht prägnant auf den Punkt: Demzufolge sind Aufgaben als wichtig und nicht wichtig sowie als dringlich und nicht dringlich einzustufen. Wichtige und dringliche Aufgaben werden von einem selbst und sofort erledigt. Weniger wichtige aber dringliche Aufgaben sind an Mitarbeiter zu delegieren. Wichtige aber nicht dringliche Aufgaben werden später erledigt. Unwichtige und nicht dringliche Aufgaben werden weggelassen. Diese Einteilung setzt freilich Wissen um die Bedeutung und Dringlichkeit von Aufgaben sowie eigene Entscheidungsbefugnisse voraus!

Es geht auch nicht darum, den Tag mit produktiven Aktivitäten durchzuplanen. Es sind mindestens auch Erholungspausen und zusätzliche Zeitpuffer für nichtplanbare Zwischenfälle einzuplanen.


Zitat Gandhi Zeitmanagement

Weitere Zitate und Sprüche


Ein effektives Zeitmanagement beinhaltet sehr viel Selbstbeobachtung: Sich zunächst einmal zurücknehmen und z.B. erleben, unter welchen Bedingungen und zu welcher Tageszeit einem bestimmte Aufgaben am besten gelingen.

Ein derart umfassender Ansatz erlaubt einen effektiven und zugleich entspannten Umgang mit Anforderungen und ist damit auch eine wirksame Prophylaxe gegen Stress und Burnout.

Dagegen ist ein "von oben verordnetes" Zeitmanagement, das nur dazu dienen soll, immer mehr Aufgaben in immer kürzerer Zeit zu erledigen, keine auf die Gesundheit ausgerichtete Qualifizierungsmaßnahme!

Erhöhte Arbeitsintensität ist ein wesentlicher Auslöser für Stress. Dies ist bereits in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts von den schwedischen Forschern Karasek und Theorell bei der Entwicklung des Job-Demand-Control-Models erkannt worden. Die Forscher haben in umfangreichen Studien in den USA und Schweden feststellen können, dass hohe Arbeitsintensität (high demands) kombiniert mit geringem Entscheidungsspielraum (low control) das größte Ausmaß an Fehlbelastung zur Folge haben. Menschen in solchen Tätigkeiten zeigen die höchsten Ausprägungen bei Erschöpfung, Depressivität, Fehlzeiten, Tablettenkonsum, Arbeits- und Lebensunzufriedenheit.

Sollten Sie für sich feststellen, dass Ihre Tätigkeit Ihnen nicht diesen Freiraum bietet und Sie auch nicht die Möglichkeit haben, Ziele und Aufgaben zu hinterfragen... so sollten Sie gerade einmal innehalten und Ihre persönlichen Ziele und aktuelle Tätigkeit grundsätzlich hinterfragen!

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Beachten Sie dazu bitte auch meine Angebote zum Thema Selbstmanagement, Zeitmanagement und Stressmanagement !

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